Über mich

Nachdem ich ein Lehramtstudium der Germanistik und Romanistik (Italienisch) an der Universität Innsbruck erfolgreich mit dem Magistertitel abgeschlossen habe, arbeitete ich zunächst sechs Jahre lang als Regieassistent mit dramaturgischen Zusatztätigkeiten an mehreren Theatern in Österreich, lernte dabei die Arbeitsweise von zahlreichen Theatermachern kennen und wurde so von der Pike an für den Beruf Regisseur ausgebildet.

Die Zusammenarbeit mit Regisseurinnen und Regisseuren wie Peter Gruber, Eva Hosemann, Norbert Mladek, Peter Pikl, Werner Schneyder und Renè Zisterer übten dabei einen prägenden künstlerischen Einfluss auf mich aus. Zu besonders großem Dank bin ich dabei Renè Zisterer verpflichtet, der mich in der Aufbauphase des Haller Augenspieltheaters von Beginn an als universeller Mitarbeiter einsetzte. Hier hatte ich die Möglichkeit, praktische Erfahrungen in beinahe allen Theaterbereichen zu sammeln: Dramaturgie, Regieassistenz, Intendantenvertretung, Öffentlichkeitsarbeit, Bühnenbildassistenzen, Technikassistenzen und vieles mehr. Schauspielerfahrungen sammelte ich zu dem in der freien Theaterszene Tirols.  Von 2006 bis 2008 leitete ich die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit am Theater Rampe in Stuttgart. Hier bin ich Eva Hosemann zu großen Dank verpflichtet, die in mir nicht nur den Leiter der Presseabteilung sah, sondern mich auch als Öffentlichkeitsdramaturg künstlerische Versuche am Theater durchführen ließ.

Diese zahlreichen unterschiedlichen Spielwiesen, künstlerischen Erfahrungen und ungezählten Gespräche mit  vielen Theatermenschen formten mich, ohne dass ich es bewusst wahrgenommen habe, zu einem Menschen mit starken eigenen künstlerischen Überzeugungen und Vorstellungen. Dieses Innenleben musste sich so dringend Bahn schaffen, dass die Gründung eines eigenen kleinen Theaters notwendig wurde. Mit Freundinnen und Freunden gründete ich das Theater praesent in Innsbruck, das ich gemeinsam mit Florian Eisner, einem fabelhaften Gesinnungsgenossen,  leitete. Gemeinsam durchlebten wir die Freuden und Leiden von Führungsverantwortung eines kleinen Theaters, das von Tag zu Tag immer größer wurde.

Im Jahr 2012 übernahm ich die  Leitung des BRUX (damals Freies Theater Innsbruck). Dieses Haus ist ein Theater, das zum einen die Aufgabe hat, zahlreichen freien Theatern in Innsbruck Spielstätte zu sein, zum anderen in Kooperation mit zahlreichen anderen Künstlern oder Experten anderer Fachgebiete neue Kunstformen zu entwickeln. Diese Zeit prägte mich nachhaltig, weil ich in schnellem Wechsel mit zahlreichen ideologisch völlig verschiedenen Theater- und Kunstformen konfrontiert und dadurch auch inspiriert wurde. Unter meiner Leitung fanden dort über 300 Veranstaltungen von ca. 600 Künstler und Künstlerinnen und mehr als 60 verschiedenen Theater- und Performancegruppen statt.

Im Jahr 2014 nahm ich aus privaten Gründen Abschied von Tirol, legte meine Funktionen nieder und zog in meine neue Heimatstadt Stuttgart. Seitdem arbeite ich als freier Regisseur, Dramaturg, Theaterpädagoge, unterrichte an der Stuttgarter Musikschule und der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst und bin im Leitungsteam der Stuttgarter Kriminächte.

Seit dieser Zeit hat sich eine starke Zuwendung zum Musiktheater ergeben. Die Uraufführung des die drei ???-Kids-Musicals „Musikdiebe“, die Uraufführung von „Casa Verdi“, die Inszenierung von „Peter und der Wolf“ und von „Don Quixote“ – in einer Fassung von Jasmin Bachmann zum Abschluss des Stuttgarter Musikfestes – und die Uraufführung von „Raduan und Julia“ sprechen hier eine deutliche Sprache.

Hinzu kommt die fruchtbringende Theaterarbeit mit Kindern und Jugendlichen. Ein weiterer Einsatzbereich ist für mich der Präventionstheaterbereich. Vor allem gemeinsam mit  Alexej Boris entwickelte ich sehr erfolgreiche, viel gespielte und häufig nachgefragte Stücke, Live-Games und interaktuelle Spiele zur Extremismus- und Radikalisierungsprävention (XGames), zur Glücksspielprävention (Zocker), und zur gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeitsprävention (Die letzte Mission). Stückentwicklungen zu gesellschaftspolitischen Fragestellungen wie „Kistenweise Leben“ (mit Danijel Marsanic) und „2066 – Kurzer Prozess“ (von und mit David Desideri, Alexej Boris) runden meine derzeitigen Tätigkeiten ab.

Im Jahr 2020 betreute ich gemeinsam mit meiner Kollegin Andrea Haupt zwei Hörspiele als Regisseur. Im Herbst wird die Uraufführung des Stücks „Erdbeersplitter“ von Fiona Lätzel und Jonas Platz stattfinden. Eine Produktion, auf die ich mich bereits sehr freue.

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